Mithilfe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kindergartens stellen sich die Kinder im Kindergarten neuen kleineren und größeren Herausforderungen. Viele Kindergärten integrieren Bewegung, auch wenn weniger optimale Voraussetzungen vorhanden sind (beispielsweise bedingt durch personelle Situation, Räumlichkeiten, Mittel für Materialien etc.). Stehen z.B. kein eigener Turnraum (Mehrzweckraum) und keine freie Außenanlage (Spielplatz) zur Verfügung, werden – nicht zuletzt auch dank kindlicher Kreativität – Bewegungsformen wie Klettern, Balancieren, Hangeln und Laufen trotz begrenztem Raumangebot und ohne aufwendiger Materialien fast überall umgesetzt.
Alltagsgegenstände werden dabei etwa zu Bewegungshilfen umfunktioniert. Kindergärten bieten aber auch Abwechslung in den Bewegungsformen, z.B. durch Kooperationen mit Sportvereinen, durch Bewegungsspiele etc. Bewegung an frischer Luft – und die dadurch unter anderem gesetzten Wärme-, Kälte- und Lichtreize – sind für Kinder zusätzlich wichtig. Durch Bewegung lernen Kinder, ihre Empfindungen, ihre Grenzen, Bedürfnisse und ihren Körper besser kennen. Zudem lernen sie sich zu orientieren, Abstände und Geschwindigkeiten besser einzuschätzen und vieles mehr. Dies ist nicht zuletzt hinsichtlich der Prävention von Unfällen wichtig.
Bei Bewegung im Kindergarten gibt es – anders als in der Schule – keine Noten und keinen Leistungsdruck. Das „Bewegungskönnen“ eines Kindes entsteht durch Ausprobieren, Wiederholen und Variieren – Freude und Spaß stehen im Vordergrund. Bewegung macht Kindern Spaß, wenn damit auch Lob und Anerkennung, also ein Erfolgserlebnis verbunden ist. Vieles wird spielerisch erarbeitet – unter anderem mit dem Ziel, die Neugierde zu wecken und Lernprozesse anzustoßen, aber auch mit dem Bestreben, Freude an Bewegung zu vermitteln. Kinder lernen durch Nachahmen von Bewegungen Gleichaltriger oder älterer Kinder, persönliche Erfahrungen und beim Spielen, sei es beim Ballspielen oder auch durch Bewegungs- und Singspiele.
Hinweis
Gerade das frühe Bewegungsverhalten prägt auch das Verhalten im Erwachsenenalter. Bewegung sollte daher nicht nur im Kindergartenalltag stattfinden, sondern auch außerhalb – z.B. zu Hause. Oftmals kann jedoch der Bewegungsdrang nicht ausgelebt werden. Auch ein Abreagieren ist manchmal nicht möglich, beispielsweise aufgrund enger Wohnverhältnisse, stundenlangem Fernsehen und Computerspielen. Der Kindergarten bietet eine Ergänzung zur Bewegung zu Hause, ist jedoch kein vollwertiger Ersatz.
Gesundheit und Bewegung in Kindergärten ist im BildungsRahmenPlan verankert. Die Umsetzung ist von Kindergarten zu Kindergarten verschieden. Erkundigen Sie sich am besten beim Kindergarten Ihrer Wahl nach den Möglichkeiten und Gegebenheiten.